Über Nacht war alles anders

10.09.2020
Über Nacht war alles anders

Simultandolmetschen in Zeiten von Covid-19

„Wir freuen uns, dass unsere erste digitale Vertriebstagung so erfolgreich verlaufen ist. Bleiben Sie gesund!“ Entschlossen schaltet Diplom-Dolmetscherin Ulrike Schu ihr Mikrofon aus und lehnt sich zufrieden zurück. Wieder hat ein Kunde seine erste internationale Tagung online durchgeführt – mit Erfolg. Sie und ihr Team vom Dolmetscherdienst simultando haben den Vertriebsmitarbeitern in aller Welt die Inhalte simultan in Englisch, Italienisch und Mandarin nahegebracht. Auf eine Weise, die es sechs Monate zuvor noch gar nicht gab.

Der Lockdown – Ist ein Weg versperrt …

Ulrike Schu, Inhaberin von simultando

Wie viele andere Unternehmen der Veranstaltungsbranche sind auch die Dolmetscheragenturen von der Corona-Pandemie massiv betroffen. „Normalerweise bin ich selbst rund 120 Tage im Jahr auf Konferenzen europaweit im Einsatz“, sagt die Inhaberin von simultando mit Hauptniederlassung in Overath und Büros in Köln, Darmstadt und Berlin. „Damit war praktisch über Nacht Schluss.“ Bereits Anfang Februar hat sie, deutlich früher als viele andere, einen Vorgeschmack von der sich abzeichnenden Entwicklung bekommen: „Die Chinesen blieben den Konferenzen fern und sagten ihre Teilnahme an den anstehenden Messen ab. Da wurde uns schon klar, da kommt etwas auf uns zu.“ Als das Veranstaltungsverbot kam, wurden praktisch alle Veranstaltungen für das nächste halbe Jahr abgesagt oder auf unbestimmte Zeit aufgeschoben. „Es war, als stünden wir auf einmal vor einer Mauer“, erinnert sich Ulrike Schu.

… tut sich ein neuer auf

Damit waren die Dolmetscherinnen und Dolmetscher natürlich nicht alleine. Es galt, schnell in bis dato selten angewendeten Verfahren Routine zu erlangen. Erinnern Sie sich noch an Ihre ersten Tage im Homeoffice? Wie neu und fremd die dauernde Nutzung von Zoom, Webex und Konsorten war? Steht die Verbindung, ist die Ausleuchtung okay, das Headset von ausreichender Qualität, der Lippenstift stark genug für Zoom? Tja, und dann brauchten Sie auch noch Simultandolmetscher für Ihre Außendiensttagung. In dieser Situation galt es, Lösungen zu finden, um die Verdolmetschung bei Videokonferenzen, Webinaren und Online-Events in gewohnt bester Qualität anzubieten. Die gängigen Webtools wie MS Teams, WebEx, GoToMeeting etc. sind nicht auf Dolmetscheinsätze ausgelegt. Es fehlen die Kanäle, die für eine Simultanverdolmetschung in mehreren Sprachen erforderlich sind. „Hier haben unsere Partner in der Dolmetschtechnik wirklich ganze Arbeit geleistet. In kürzester Zeit haben sie technische Lösungen entwickelt, durch die wir eine Verdolmetschung in allen Webtools durchführen können“, sagt Ulrike Schu. Der Kunde kann sein bevorzugtes Tool frei wählen und in ihm vertrauter Weise nutzen. Im Normalfall erfolgt die Verdolmetschung der virtuellen Veranstaltung dann aus Technikzentren (sog. „Hubs“). Dort befinden sich Dolmetscherkabinen, professionelle technische Betreuung und die entsprechende Übertragungstechnik. So werden ein stabiles Internet und eine erstklassige Bild- und Tonübertragung garantiert. Mit dem Gesamtpaket aus exzellenter Dolmetschleistung und Technik werden mehrsprachige Online-Konferenzen zum Erfolg.

Auf die Beratung kommt es an …

Die größte Herausforderung für simultando? Beraten, Beruhigen, Überzeugen, Unterstützen … denn für die Kunden war die Situation neu und unbekannt. Das größte Vergnügen? Beraten, Beruhigen, Überzeugen, Unterstützen … denn Ulrike Schu und ihr Team sind mit Freude und Engagement bei der Sache.

„Unsere Kunden schätzen an uns, dass wir sie umfassend beraten und ihnen die für ihre Veranstaltung beste Lösung anbieten, die wir dann reibungslos umsetzen, digital wie analog.“ Auch wenn es nach wie vor wenig Präsenzveranstaltungen gibt, steigt die Nachfrage nach Online-Verdolmetschungen kontinuierlich: Aufsichtsratssitzungen, Vertriebstagungen, Europäische Arbeitnehmergremien, aber auch medizinische Fachtagungen und politische Veranstaltungen: Die Bandbreite ist groß.

Und auf lange Sicht?

Wie wird es weitergehen nach der Coronakrise? Wird alles wieder so sein wie vorher in der Welt des Dolmetschens? „Wir sehen die aktuelle Situation auch als Chance für die Unternehmen“, sagt Ulrike Schu. Wenn Präsenzsitzungen wieder problemlos möglich sind, werden diese auch wieder wie gewohnt stattfinden. Denn was aktuell zu kurz kommt, ist doch der persönliche Kontakt, das direkte Miteinander, das geschäftliche Gespräch in der Kaffeepause oder bei einem abendlichen Bier. Und das ist sehr wichtig. Denn wann schließt man schon ein Geschäft während eines Vortrags ab? Aber der vertraute Umgang mit den digitalen Medien bietet neue Möglichkeiten. Da das Reisen und somit erhebliche Kosten wegfallen, können Firmen zusätzliche Online-Meetings zu vielfältigen Zwecken durchführen, um den Kontakt zu ihren ausländischen Mitarbeitern zu vertiefen, den Austausch zu stärken und den Umsatz zu steigern. Und so bietet die aktuelle Situation bei allen Schwierigkeiten auch langfristig neue Möglichkeiten für Unternehmen. Auch für das Team von simultando.

Autorin: Ulrike Schu, simultando
Fotos: simultando

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