POTENTIAL FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM - Wie die Region an Attraktivität gewinnt

12.11.2019
POTENTIAL FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM - Wie die Region an Attraktivität gewinnt

Menschen auf dem Land haben es im Vergleich zu Stadtbewohnern schwer: Zug, Bus und Bahn fahren wenig bis gar nicht, der Lebensmittelladen oder Bäcker um die Ecke existiert nicht mehr, das nächste Angebot ist eine Autofahrt entfernt, von Glasfasernetz gar nicht zu sprechen. Allgemeiner Konsens: Die Deutschen zieht es in die Stadt – zumindest in den Speckgürtel jener Metropolen, die ihrerseits mit Wohnungsknappheit, hohen Mieten und kleinen Wohnflächen aufwarten. Doch das Leben in der Natur hat mehr zu bieten: Die Attraktivität einer ländlichen Gemeinde besteht aus der Kombination von guter Infrastruktur und Lebendigkeit, sozialem Zusammenhalt und engagierten Menschen – so lassen sich Potentiale für den ländlichen Raum optimal nutzen.

Deutschland wächst und die Bevölkerungszahl soll bis 2035 auf 83,1 Mio. Menschen steigen. Wanderungsmuster innerhalb von Deutschland zeigen verstärkten Zuzug in durch eine erhöhte Urbanität ausgezeichnete Städte durch Studenten und junge Menschen in der Ausbildung. Ältere zieht es derweil aus der Großstadt in erholsamere Gebiete an der Küste oder ins Alpenvorland. Menschen zwischen 34 und 44 Jahren zieht es in die Speckgürtel großer Städte für ein Leben im Grünen mit mehr Platz und guter Anbindung an bessere Arbeitsplätze.

Die vermeintlich besseren Arbeitsmarktaussichten treffen in der Metropole aber auf ein teures und besonders knappes Wohnungsangebot. Kita-Plätze sind rar und auch die Lebenshaltungskosten sind höher. Die Milch im Supermarkt wird teurer angeboten, da der Einzelhändler auch eine höhere Ladenmiete zahlen muss. Und eigentlich wollen alle gar nicht unbedingt in die Großstadt. Umfrageergebnisse aus dem Baukulturbericht aus 2016/17 zeigen, dass Großstädte bei den Wohnungswünschen nicht die Beliebtheitsskala anführen. Nur 21 % der Befragten wollen in die Großstädte. 33 % zieht es in Mittel- oder Kleinststädte und sogar 45 % möchten in einer ländlichen Gemeinde wohnen. Was muss geschehen, damit diese 45 % der Befragten ihrem Wunsch aufs Land zu ziehen nachgehen?


INFRASTRUKTUR SCHAFFEN UND ANPASSEN

Die öffentliche Debatte dreht sich um Ballungsräume, Metropolen, Speckgürtel, Großstädte.
Wachstum, Wanderungsverhalten und Wohnungsknappheit. Parallel verzeichnet die Dichte kleinerer Städte und Gemeinden ohne Verknüpfung zu den Metropolen einen Rückgang der Bevölkerung. Zieht es junge Menschen zur Ausbildung in größere Städte, verschiebt sich auch der Bedarf an lokaler Infrastruktur und Wohnraum. Ein Überschuss an nicht zur Lebenssituation passendem Wohnraum, Leerstand im Ortskern durch geschlossene Einzelhandelsflächen und geballte Einfamilienhäuser am Ortsrand wirken sich negativ auf das Ortsbild aus.

Kommunen sind gefordert, Leerstand und Brachflächen früh genug zu erkennen und mit neuen und innovativen Umnutzungs- und Zwischennutzungskonzepten zu reagieren. Das umfasst den Umgang mit Leerstand und ungenutzten Gebäuden bis hin zum Abriss, die Schaffung gefragter Wohnraumkonzepte, barrierefrei, familiengerecht und den neuesten energieeffizienten Standards entsprechend. Aber das ist nur ein Teil, an dem die Bundesregierung gemeinsam mit Kommunen und Gemeinden ansetzen müssen, um die Attraktivität zu steigern. Ohne verbesserte Infrastruktur kann der ländliche Raum nicht mit seinem ganzen Potential entwickelt werden. Es geht darum, die Verkehrsanbindung und den ÖPNV zu optimieren. Dazu gehört auch der Breitbandausbau. Nach einer Erhebung des TÜV Rheinland haben zwar 90 % der Haushalte in der Stadt, aber nur 36,2 % der auf dem Land lebenden Einwohner eine =/>50Mbit Leitung. Je besser das Internet, desto eher zieht es Arbeitnehmer aufs Land. Wer zuverlässig im Home Office arbeiten kann, wird bei der Wohnortwahl ländlichere Regionen miteinbeziehen.

Schulen, Kitas und medizinische Versorgung: Sind diese nicht gegeben, wandern Familien unweigerlich in die Speckgürtel großer Städte ab. Neben der Grundausstattung an Dienstleistungen, wie etwa Handwerker oder Pflegekräfte, gehören insbesondere größere Nahversorgungszentren, die neben Lebensmitteln auch Geschäfte des täglichen Bedarfs abdecken. Diese Versorgungseinrichtungen schaffen ebenfalls wichtige Arbeitsplätze, die in der Region dringend benötigt werden. Der Arbeitsplatzaufbau und die Ansiedelung neuer Arbeitgeber in den ländlichen Gebieten gehören zu den zentralen Aufgaben.
Vorreiter sind kleinere Familienbetriebe und mittelständische Unternehmen, die es keineswegs in die Stadt zieht. Der DAX-Konzern SAP sitzt im ländlichen Waldorf mit knapp 15.500 Einwohnern. Sennheiser mit 2.600 Mitarbeitern sitzt in Wedemark bei Hannover mit knapp 30.000 Einwohnern. Hansgrohe in Schiltach mit knapp 3.700 Einwohnern.

ARBEITSPLÄTZE UND VERSORGUNG ALS ANKER

Nachgefragte und stabile Einzelhändler mit langfristigen Mietverträgen sichern die Versorgung in ländlichen Gebieten. Bundesweit sind das auch viele Handelsimmobilien der Hahn Gruppe – besonders auf dem Land oder im Speckgürtel größerer Kreisstädte.

Famila-Center Brake

Dort findet häufig in einem Fachmarktzentrum nicht nur der Einkauf für den täglichen Bedarf statt, sondern es werden auch Dienstleistungen von den Finanzen bis zum Friseurbesuch in Anspruch genommen. In Brake mit knapp über 15.000 Einwohnern erwarb die Gruppe beispielsweise das familia Center, das die Versorgung auf knapp 16.800 Quadratmeter übernimmt und über die Gemeinde hinaus als ein maßgebliches Einkaufsziel Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Fachmarktzentrum Jever

In Bad Zwischenahn versorgt der Einzelhändler REWE die knapp 28.000 Einwohner, in Jever mit 14.000 Einwohnern unterstützt ein Fachmarktzentrum und in dem etwas größerem Friesoythe mit über 22.000 Einwohnern ein SB-Warenhaus die Versorgung. Nicht nur der Supermarkt ist wichtig – auch das zusätzliche Angebot kann über größere SB-Warenhäuser und Dienstleistungsangebote Menschen den Weg in die Region wieder schmackhaft machen.

Die Knappheit von Wohnraum wird sich nicht allein in Großstädten lösen lassen. Genauso wird sich der Leerstand auf dem Land nicht durch mehr Wohnraum in und um größere Städte herum verbessern. Arbeitskräfte folgen dem Arbeitsmarkt und umgekehrt. Ein starker Mittelstand, der mit gut bezahlten Arbeitsplätzen Infrastruktur schafft, bedarfsgerechte Einkaufszentren und Gewerbegebiete mit lebendigen Strukturen und guter Anbindung erhöhen die Lebensqualität und bieten Anreize, den Weg aufs Land zu finden.

Über die Hahn Gruppe

Die Hahn Gruppe aus Bergisch Gladbach ist Asset und Investment Manager von Einzelhandelsimmobilien, sie verwaltet ein Immobilienvermögen von rund 3 Mrd. Euro an bundesweit über 150 Investitionsstandorten. Der Hauptsitz der im Jahre 1982 gegründeten Gruppe mit 160 Mitarbeitern ist in Bergisch Gladbach.

Die Hahn Gruppe investiert für institutionelle Investoren und vermögende Privatanleger deutschlandweit in Einzelhandelsimmobilien. Die bevorzugten Immobilienobjekte sind Fachmarktzentren, SB-Warenhäuser, Verbrauchermärkte und Baumärkte, die nicht nur in den Metropolen, sondern oft auch in kleineren Städten und im außerörtlichen Bereich zu finden sind.

Als Grundlage ihrer langfristigen Immobilieninvestitionen beschäftigen sich die Spezialisten der Hahn Gruppe seit mehr als drei Jahrzehnten sehr intensiv mit der sozioökonomischen Entwicklung der deutschen Städte und Gemeinden.

www.hahnag.de

Text und Fotos: Hahn Gruppe, Bergisch Gladbach

0

Kommentare

*WICHTIG: Bitte halten Sie sich beim Kommentieren an unsere Netiquette.
Klicken, um ein neues Bild zu erhalten

Die mit einem * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder.

Kontakt

Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW)
Friedrich-Ebert-Straße 75
51429 Bergisch Gladbach

Telefon: +49 2204 9763-0
Telefax: +49 2204 9763-99

Ihr Weg zu uns

In Google Maps öffnen