Der Rheinisch-Bergische Kreis setzt sich seit Jahren aktiv für den Klimaschutz ein: die seit 1996 bestehende Mitgliedschaft im Klimabündnis „Alianza del Clima“, die Leitbilderstellung „Energie, Innovation und Klimaschutz“ im Jahr 2002 sowie das Projekt „Der Energiesparkreis“ im Rahmen des Strategieprozesses „RBK 2020 – Fit für die Zukunft“ sind nur einige Beispiele für die vielfältigen klimaschutzrelevanten Projekte und Tätigkeiten des Rheinisch-Bergischen Kreises.
Zur Bündelung und Vernetzung der vielfältigen Klimaschutzaktivitäten,
zur Ermittlung der Potenziale in den Bereichen „Energieeinsparung“, „Energieeffizienz“ und „erneuerbare Energien“ sowie zur Formulierung eines Globalzieles und entsprechender Umsetzungsmaßnahmen wird für das Kreisgebiet ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellt.
Dieses Konzept mit den für den Rheinisch-Bergischen Kreis ausgewiesenen Potenzialen bietet die Grundlage für langfristige Entscheidungen der Energieversorgung und für die Formulierung der nachhaltigsten und effektivsten Klimaschutzaktivitäten.
Das integrierte Klimaschutzkonzept enthält die Bausteine
- Ist-Analyse
- SWOT-Analyse
- CO2- und Energiebilanz
- Potenzialermittlung
- Formulierung eines Globalziels
- Formulierung von Szenarien und konkreten Maßnahmen
- Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikationskonzept
- Controlling.
Der Rheinisch-Bergische Kreis hat sich der bundesweiten Kampagne SolarLokal angeschlossen. Ziel der Kampagne ist es, den Anteil des Solarstroms an der Energieversorgung zu erhöhen. Unternehmerische Schwerpunkte sind hier zum einen Solarwärmeanlagen, d.h. kleinere Solaranlagen, die bereits heute Standard im Programm der Heizungsindustrie und des heimischen Fachhandwerks sind. Zum anderen sind es Photovoltaikanlagen, die in der Region entwickelt und produziert werden.
Obwohl kein klassischer Aufstellort von Windenergieanlagen, vollzieht sich im Rheinisch-Bergischen Kreis besonders der Kompetenzaufbau in der Antriebstechnik und der Entwicklung von Tragstrukturen von Windenergieanlagen. Mit dem Entwicklungszentrum für Erneuerbare Energien (EZE) in Overath - einer Initiative der RLE International GmbH - entwickelt sich ein besonderer Schwerpunkt in der Entwicklung von innovativen Lösungen für Kleinwindanlagen. Das EZE widmet sich grundsätzlich der Nutzbarmachung von erneuerbaren Energien und der Entwicklung von Umwelttechnologien.
Die Dhünntalsperre ist das zweitgröße Trinkwasserreservoir Deutschlands. Im Mittelpunkt des Zukunftsprojektes aqualon steht die innovative Weiterentwicklung der Wasserkompetenz-Region im Einzugsbereich der Dhünn. Wupperverband, Rheinisch-Bergischer Kreis und angrenzende Städte der Dhünntalsperre gestalten eine innovative Modell-Region für den beispielhaften Umgang mit Wasser. Ein wissenschaftliches Zentrum als gehobene Forschungseinrichtung, Bildungsinstitution und Netzwerkzentrale zum Thema Wasser und Wasserwirtschaft ist ein Alleinstellungsmerkmal von überregionaler Relevanz.
Der mit Abstand wichtigste Bioenergieträger in Deutschland ist das Holz. Im letzten Jahr wurde das Holzcluster Bergisches Land als Kooperation zwischen dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis gegründet. Das Holzcluster ist ein regionales Netzwerk, das einen Großteil der Wertschöpfungskette „Energieholz“ umfasst. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen gemeinsame Ernte-, Bereitstellungs-, Veredelungs- und Vermarktungsprozesse sowie ein gemeinsamer Showroom. Das Holzcluster Bergisches Land ist Modellregion für die Biomassestrategie des Landes NRW.
Der Rheinisch-Bergische Kreis setzt auch auf die Einrichtung virtueller Kraftwerke. Dies ist eine Zusammenschaltung von kleinen, dezentralen Stromerzeugern, wie zum Beispiel Photovoltaikanlagen, Kleinwasserkraftwerken und Biogasanlagen, aber auch kleinen Windenergieanlagen und Blockheizkraftwerken kleinerer Leistung zu einem Verbund, der disponible Kraftwerksleistung aus Großkraftwerken ersetzen kann. Mit einer stärkeren Verbreitung der Mikro-KWK zur Energieversorgung von Gebäuden wird das Konzept des virtuellen Kraftwerks immer naheliegender, indem durch koordiniertes Einspeiseverhalten zusätzliche wirtschaftliche Vorteile (z.B. Erzeugung von Spitzenlaststrom und Angebot von Regelenergie) erzielt werden.